„Hetzer“ Sonder KFZ 138/2

Der Jagdpanzer38 befindet sich im Privatbesitz, der Umgang mit ihm ist erlaubnispflichtig

Jagdpanzer Video

Technische Daten

Gewicht:15,75 t
Länge (o. Rohr)/Breite/Höhe:6,27 m (4,87 m) / 2,63 m / 2,17 m
Wendekreis:5 m
Motor im Heck:Sechszylinder Reihenmotor
Praga AC/2800
mit 160 PS bei 2800 U/min
7754 ccm Hubraum
Zwei SOLEX Steigstromvergaser
Hängende Ventile, Seitliche Nockenwelle
Antrieb durch Stirnräder
Verdichtung 1:7
Elektrische Anlage:Bosch
Batterie:12Volt
Kühlung:Wasser/Pumpe
Getriebe:Praga-Wilson-Planetengetriebe gerippt
Mit Vorwählschaltung, 5Vorwärtsgänge mit Untersetzung
1 Rückwärtsgang
Fahrwerk und Aufbau:Selbsttragende Panzerwanne
Panzeraufbau ohne Turm
Ketten-Laufwerk:2 Gleisketten zu je 98 Gliedern
Treibrad vorn, Leitrad hinten
2 Stützrollen, 4 Halbblattfedern
Spurweite:2123mm
Kettenbreite:350mm
Kettenauflage:3020mm
Bodenfreiheit:380mm
Steigfähigkeit:25 Grad
Watttiefe:1100mm
Überschreitbare Grabenlänge:1500mm
Höchstgeschwindigkeit:42 km/h auf Straße
bis 16 km/h im Gelände
Tankinhalt:320 l
Fahrbereich:260 km auf Straße / 177 km im Gelände
Fahrgestellnummern:BMM: (BMM) 321001-323000
Skoda: (SM) 323001-323***
Gesamtstückzahl:2584
Besatzung:4
Panzerung
Front:60 mm
Seiten & Heck:20 mm
Decke:8 mm
Boden:10 mm
Bewaffnung:
Hauptbewaffnung7,5 cm Pak 39 (L/48)
SekundärbewaffnungMG 34 / sehr selten MG42
360 Grad schwenk- und von innen bedienbar
mit ZF 1128 als Richtoptik
RichtoptikSfL ZF 1 a mit 3-facher Vergrößerung
Feuergeschwindigkeit12 bis max 14 Schuß/Min
(Hauptwaffe)

Jagdpanzer38

Der Jagdpanzer38 (t) „Hetzer“ Sonder KFZ 138/2, später nur Jagdpanzer38 oder Hetzer genannt, wurde vom Sommer 1944 bis Mai 1945 in den Skoda Werken und deren Ablegern (BMM) rund um die damalige Hauptstadt des deutschen Protektorats Böhmen und Mähren Prag hergestellt.

Das Fahrwerk war eine deutsche Weiterentwicklung des tschechischen 9t-Panzer38-Fahrgestells. Dieses hatte sich im Polen und Russlandfeldzug sehr bewährt.

Für die Wanne diente der rumänische Jagdpanzer Maresal – der 1943 von den verbündeten rumänischen Streitkräften vor allem gegen den T34 entworfen wurde – den deutschen Ingenieuren als Vorlage.

Er wurde nachweislich in den Skoda Werken von Anfang an unter der Werksbezeichnung „Panzerjäger G13“ geführt, welche die Schweiz später als offizielle Bezeichnung übernahm.

Die Hauptbewaffnung – ein 7,5 cm Geschütz – konnte es mit jedem Panzer der alliierten Streitkräfte sogar bis zu einer Entfernung von über einem Kilometer aufnehmen.

Die Sekundärwaffe (meist ein MG 34 selten auch ein MG 42) war in dem Turm (der Lafette) integriert. Sie wurde vom Kommandanten, vom geschütztem Inneren heraus, mit Hilfe eines Fahrradlenker ähnlichem Bedienteils sehr wirkungsvoll innerhalb eines Radius von 380° abgefeuert. Das Nachladen konnte relativ gut geschützt über eine Luke durchgeführt werden.

Der Jagdpanzer 38 wurde so zu einem der erfolgreichsten Panzer des zweiten Weltkriegs, die Verlustrate betrug 1:23. Eine Hetzer Truppe erzielte sogar 110 bestätigte Feindpanzerabschüsse. Weitere 23 und 27 jeweils an einem Tag ohne eigene Verluste.

Am 1. April 1945 waren noch 626 Jagdpanzer38 einsatzbereit.

Die meisten wurden an die Wehrmacht und einige an die Waffen SS geliefert, 75 gingen an das verbündete Ungarn.

Eine Bestandsaufnahme im Werk kurz nach Ende des Krieges ergab, dass etwa 160 Panzer zu 100% aus vorhandenen Teilen fertiggestellt werden konnten. Für weitere 1400 waren zu 60% die Teile vorgefertigt. Zusätzlich wurden die meisten Jagdpanzer38, die auf dem Gebiet der Tschechoslowakei nach der deutschen Kapitulation abgestellt worden waren, in die Werke verbracht. Da Teile der Wannen nicht ohne die Stahllieferung aus dem deutschen Reich hergestellt werden konnten, waren die Skoda Werke besonders auf diese Lieferung angewiesen. Die vorderen 60mm Panzerplatten wurden ausschießlich von den Norddeutschen-Marinewerften geliefert.

Heute sind weltweit nur noch eine Handvoll echter Jagdpanzer38 mit dem originalen 6-Zylinder Praga 160PS 7800 ccm Motor und dem originalen Praga-W. Getriebe tatsächlich voll fahrbereit.

Die originalen Wehrmachtswannen wurden nie mit einer fest an allen Seiten verschweißten Fahrgestellnummerntafel gefertigt. Die Nummer wurde immer bei der Fertigung in die Innenseite der unteren Frontpanzerung eingeschlagen. Zusätzlich wurde ein Blechstreifen auf dem die 6-stellige Fahrgestellnummer eingestanzt war, mit einigen Schweißpunkten rechts und links, mittig an der vorderen Kante angebracht. Bei den letzten Modellen wurde die Fahrgestellnummer zusätzlich unterhalb des Geschützes auf die Frontpanzerung in schwarzen ca. 9 cm großen Zahlen aufgemalt.

Dieser Jagdpanzer38 mit der Wehrmachts-Fahrgestellnummer 323326 wurde Mitte Januar 1945 ausgeliefert. Er überlebte den Krieg – wenn überhaupt beschädigt, dann nur leicht – und wurde von Skoda 1946 für die Schweizer Armee ausgerüstet. Bis zu seiner Außerdienststellung ca. 1969 fuhr er mit seinem originalen wehrmachtsabgenommenen PRAGA-Benzin-Motor.

Unter Beaufsichtigung des angesehenen Restaurators Mario Scheunemann, der für viele Museen im Bereich Wehrmachtstechnik weltweit tätig ist, wurde diesem Jagdpanzer38 wieder Leben eingehaucht. Er wurde historisch korrekt in seinen Urzustand zurückversetzt. Das allermeiste Original Material konnte erhalten und wiederverwendet werden.

Dabei wurde penibel genau auf jedes noch so kleine Detail geachtet. Mit Kleinteilen aus alten Wehrmachts-Lagerbeständen, Bodenfunden sowie sehr raren Sammlerstücken ist dieser Panzer in seinen Zustand von der Wehrmachtsauslieferung bei Skoda im Januar 45 gebracht worden. Besonderes Augenmerk wurde auf den Heckbereich gelegt. Hier wurden auch ausschließlich Originalschrauben für die geschraubten Scharniere verwendet.

Große Aufmerksamkeit wurde auch auf die richtige werkseitige Lackierung sowie die volle Funktion von allen Teilen – ausgenommen natürlich der Bewaffnung – gelegt. Bis ins kleinste Detail wurde alles sorgfältig rekonstruiert. Es ist ein originales PAK 39 Geschützlaufteil vom Hersteller czp (Ostlandwerke GmbH, Maschinen und Fahrzeugbau aus Königsberg) aufwendig restauriert und verbaut. Das Geschütz ist wehrmachtsabgenommen, WaA gestempelt und wurde ordnungsgemäß – wie auch die Panzerwanne – von der BAFA als demilitarisiert beschieden.

Es handelt sich daher um keine Kriegswaffe mehr.

Zur Betriebssicherheit wurde extra der Notausstieg, der bei den allerletzten Modellen serienmäßig verbaut wurde, aufwendig rekonstruiert.


Viele Museen weltweit würden sich so einen originalen, fahrbereiten Jagdpanzer38 wünschen, aber die Möglichkeiten für eine Beschaffung sind äußerst begrenzt.
Ein Verleih mit Fahrer für geprüfte oder/und staatlich geförderte Filmproduktionen ist nach Absprache möglich. Der Jagdpanzer38 befindet sich im Privatbesitz, der Umgang mit ihm ist erlaubnispflichtig. Der respektvolle Umgang mit diesem geschichtsträchtigem Fahrzeug ist für uns Grundvoraussetzung für den Betrieb.

Der Panzer ist absolut fahrbereit, alle Systeme arbeiten einwandfrei und er macht sehr viel Fahrvergnügen.

Viele Videos und Fotos sind für den ernsthaften Interessenten verfügbar.